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Volvo Hauptuntersuchung: Wie teuer ist HU/AU – und worauf musst du dich einstellen?
HU/AU stehen an – aber was kostet das 2025 wirklich, wie bereitest du deinen Volvo effizient vor und welche Besonderheiten gelten für E‑Modelle und Plug‑in‑Hybride? Dieser Leitfaden erklärt die Prüfungsinhalte, zeigt einen realistischen Kostenrahmen und gibt dir eine kompakte Checkliste an die Hand. So minimierst du das Risiko einer Nachprüfung und sparst unterm Strich Zeit und Geld.
Was bei HU/AU geprüft wird – und was nicht
Die Hauptuntersuchung stellt sicher, dass dein Fahrzeug verkehrs- und betriebssicher ist. Geprüft werden unter anderem Beleuchtung und Elektrik, Bremsanlage, Lenkanlage, Achsen/Räder/Reifen, Fahrwerk, Abgasanlage, Karosserie/Rahmen, Scheiben und Spiegel, Gurte sowie die Identität des Fahrzeugs. Die Abgasuntersuchung (AU) bewertet die emissionsrelevanten Systeme; bei OBD‑fähigen Fahrzeugen erfolgt ein elektronischer Diagnosetest. Nicht Bestandteil der HU sind routinemäßige Wartungen wie Ölwechsel oder ein individueller Gebrauchtwagenzustandsbericht.
Bereich | Prüfinhalt (Auszug) | Typische Mängel | Praxis‑Hinweis |
---|---|---|---|
Beleuchtung | Scheinwerfer, Blinker, Brems‑ & Rückleuchten | Defekte Leuchtmittel, falsche Leuchtweite | Vorab Lichttest und ggf. Einstellung prüfen lassen. |
Bremsen | Wirkung, Gleichmäßigkeit, Leitungen | Unterschiede an der HA, korrodierte Leitungen | Bremsflüssigkeit & Belagstärke rechtzeitig checken. |
Räder/Reifen | Profiltiefe, Beschädigungen, Freigängigkeit | Ungleichmäßiger Verschleiß, falscher Luftdruck | Reifendruck kalibrieren, Mindestprofil beachten. |
Fahrwerk/Lenkung | Spiel, Dämpfung, Lager | Ausgeschlagene Koppelstangen, Dämpferverschleiß | Poltergeräusche vorab in der Werkstatt prüfen. |
Abgas/OBD | Emissionswerte, Fehlerspeicher | Abgasgrenzwert überschritten, OBD‑Fehler | Fehlerspeicher vorher auslesen & beheben lassen. |
Preise 2025: Überblick & Unterschiede nach Bundesland/Prüforganisation
Die Gebühren werden von den Prüforganisationen festgelegt und können je nach Bundesland leicht variieren. Für Pkw (bis 3,5 t) bewegen sich die Gesamtkosten für HU/AU in der Praxis häufig in einem niedrigen bis mittleren dreistelligen Bereich. Zusatzarbeiten (z. B. Nebellicht‑Einstellung) oder besondere Fahrzeugkonfigurationen können Aufpreise verursachen. Frage vorab den Preis deiner Wunschprüfstelle an – viele bieten Online‑Preisrechner und Terminbuchung.
Leistung | Enthalten | Typischer Preisrahmen 2025 | Bemerkung |
---|---|---|---|
HU (ohne AU) | Gesamte Sicherheitsprüfung | ca. 60–90 € | Nur bei getrennt beauftragter AU sinnvoll. |
AU | Abgastest inkl. OBD | ca. 50–90 € | Preis abhängig von Antrieb/Prüfverfahren. |
HU + AU (Pkw <= 3,5 t) | Komplettpaket | ca. 120–180 € | Häufigstes Bündel für Endkund:innen. |
Nachprüfung | Kontrolle behobener Mängel | ca. 15–35 € | Nur fällig, wenn Mängel bei HU festgestellt wurden. |
Tipp: Termin zur verkehrsarmen Zeit wählen, Fahrzeugpapiere (Zulassungsbescheinigung Teil I, ggf. CoC/ABE) mitnehmen und bei speziellen Anbauten (z. B. Anhängerkupplung, Räder/Reifen) die Nachweise bereithalten. Das spart vor Ort Rückfragen.
Vorbereitung: 15‑Punkte‑Check vor der Prüfstelle
- Lichttest komplett:
Abblend‑/Fernlicht, Blinker, Brems‑ und Rücklicht, Kennzeichenleuchte. Defekte Leuchtmittel vorher tauschen – kostet Centbeträge, spart Nachprüfung.
- Wischer & Waschdüsen:
Streifenfreie Wischer, Düsen zielen korrekt. Bei Schlieren neue Blätter montieren und Frostschutz auffüllen.
- Reifen & Luftdruck:
Mindestprofil (Sommer 1,6 mm, empfohlen > 3 mm) und korrekter Druck laut Türrahmen/Handbuch. Ungleichmäßiger Abrieb deutet auf Spur/Dämpfer hin.
- Bremsen fühlbar prüfen:
Gerader Bremsweg ohne Ziehen. Bei Rubbeln oder langem Pedalweg Werkstattcheck einplanen.
- Flüssigkeiten:
Motoröl, Kühlmittel, Bremsflüssigkeit, Scheibenreiniger – Füllstände checken, Leckspuren beobachten.
- Lenkung & Fahrwerk:
Spiel am Lenkrad? Poltern über Bodenwellen? Früh zur Werkstatt – ausgeschlagene Lager sind HU‑Killer.
- Hupe & Gurte:
Signalton prüfen, Gurtaufroller und Verschlüsse testen. Gurtbeschädigungen führen zu erheblichen Mängeln.
- Karosserie/Spiegel/Scheiben:
Risse/Steinschläge im Sichtfeld beheben, Spiegel fest, Kennzeichen gut lesbar und fest montiert.
- OBD‑Fehlerspeicher:
Vorab auslesen (Werkstatt oder OBD‑II‑Scanner). Emissions‑ oder sicherheitsrelevante Fehler beseitigen.
- Verbandskasten/Warndreieck/Warnweste:
Vollständigkeit und Haltbarkeitsdatum prüfen. Liegt griffbereit? Prüfer fragen danach.
- Fahrzeughöhe/Anbauten:
Eintragungen/ABE für Felgen, Fahrwerk, AHK, Dachträger bereitlegen. Ohne Nachweis droht Mangel.
- Innenraum & Sicht:
Lose Halterungen, Klapperstellen und freies Sichtfeld. Dashcams so montieren, dass sie das Sichtfeld nicht beeinträchtigen.
- Abgasweg (ICE/PHEV):
Anlage dicht? Auffälliger Geruch oder Geräusche prüfen lassen. Undichtigkeiten führen zur AU‑Ablehnung.
- Batterie & 12‑V‑Netz:
Spannung stabil? Schwache Starterbatterie verursacht Fehlereinträge – vorab testen/erhalten.
- Probefahrt:
Kurz vor dem Termin warmfahren. Warme Bremsen/Antrieb helfen bei Messungen und vermeiden Stand‑Fehler.
Durchgefallen? So kalkulierst du die Nachprüfung
Bei erheblichen Mängeln erhältst du einen Prüfbericht mit Frist zur Behebung. Danach folgt eine Nachprüfung. Rechne vereinfacht mit: Gesamtkosten = HU/AU‑Gebühr + Reparatur + Nachprüfung. Beispiel: HU/AU 150 €, neue Wischer 30 €, Leuchtmittel 15 €, Nachprüfung 20 € ⇒ Summe 215 €. Teurer wird es bei Bremsen, Achsteilen oder Abgas‑Themen. Tipp: Lass dir die Mängel kategorisieren (gering/erheblich/gefährlich) und priorisiere sicherheitsrelevante Punkte zuerst.
E‑Volvo & PHEV: Was ist anders?
Bei reinen E‑Modellen und PHEV entfällt die klassische Abgasmessung am Endrohr, stattdessen liegt der Fokus auf der OBD‑Diagnose und der Sichtprüfung des Hochvoltsystems. Prüfer achten auf orangefarbene HV‑Leitungen, Schutzmaßnahmen und Unversehrtheit. Für die HU genügt in der Regel die Sichtkontrolle; Reparaturen am HV‑System gehören in Hände geschulter Betriebe. Praktisch: Ladeequipment und Kabel auf Beschädigungen prüfen, Ladeanschluss reinigen und Abdeckungen korrekt verriegeln – das verhindert unnötige Hinweise im Bericht.
FAQ
Wie oft muss mein Volvo zur HU?
Bei Pkw beträgt der Turnus nach der Erstzulassung in der Regel alle 24 Monate. Abweichungen gelten z. B. für Taxis, Mietwagen oder bei überzogener Frist mit besonderer Prüfintensität.
Was passiert, wenn ich die HU überziehe?
Es drohen Bußgelder und bei längerer Überziehung eine erweiterte Untersuchung. Außerdem kann der Versicherungsschutz im Schadenfall problematisch werden, wenn ein Mangel ursächlich ist.
Kann ich mit geringen Mängeln bestehen?
Ja, geringe Mängel werden dokumentiert, die Plakette wird aber zugeteilt. Erhebliche Mängel führen zur Nachprüfung, gefährliche Mängel zur unmittelbaren Verkehrsuntersagung.
Zahlen sich Vorab‑Checks wirklich aus?
Definitiv. Günstige Teile wie Wischer oder Leuchtmittel verhindern oft eine Nachprüfung. Auch ein kurzer Bremsen‑/Lichttest im Service spart Nerven.
Zuletzt aktualisiert: 05.09.2025